Grundüberlegungen
Zusammenfassung
Die Symbios gUG versteht sich als ein assistenzleistendes privates Dienstleistungsunternehmen. Wir verstehen unsere Arbeit nicht darin, Angebote zu geben, nach denen sich ein auf Assistenz angewiesener Mensch orientieren muss; weder was die Art oder Dauer des Angebots betrifft, noch den Zeitpunkt, an dem das Angebot stattfindet.
Wir verstehen unter dem Begriff der Assistenz einen neuen Umgang mit Menschen, die auf besondere Unterstützung angewiesen sind. Einen Umgang, der grundlegende, komplex erscheinende Fragen aufwirft:
- Wie verstehen es Menschen, auch mit schweren geistigen oder seelischen Behinderungen, ihre Anweisungen bzw. Wünsche auszudrücken ?
- Wie muss ich als Assistent befähigt sein, um ihre Anweisungen lesen zu können ?
- Wie kann ich Menschen ermutigen mehr Anweisungen zu geben ?
- Wie werde ich ein guter Assistent ? Einer der Macht aus Kontrollzwang abgeben kann, einer, der zuhören, zusehen, deuten und beistehen kann ?
Einen solchen ideologischen Prozess, nach dem Menschen mit Behinderungen vom Hilfeempfänger zum Auftraggeber der erforderlichen Hilfen werden, streben wir gemeinsam mit unseren Klienten an.
Lebensqualität heißt Teilhabe und Wohlbefinden
Es ist erfreulich zu beobachten, dass sich auch in der Gesetzgebung das Bewusstsein durchsetzt, dass die Lebensqualität behinderter Menschen nicht länger an der schlichten Zufriedenheit der aktuellen Lebensumstände gemessen werden kann. Sondern viel mehr am Grad ihrer gesellschaftlichen Teilhabe und ihres individuellen Wohlbefindens.
Wir tun Menschen mit Behinderung nichts Gutes, wenn wir ihnen durch eine gut gemeinte Rund-um-Versorgung ein Leben aus zweiter Hand bieten wollen. Im Gegenteil, wir berauben sie lebenspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten, und stehen ihnen somit in ihrer persönlichen Entwicklung und in ihrem Streben nach Akzeptanz, Partizipation und Selbstwertgefühl im Wege.
Wir werden einer professionellen Begleitung auch nicht gerecht, wenn wir Menschen mit besonderem Hilfebedarf sich weitestgehend selbst überlassen, ohne ihnen die notwendige Assistenz für Integration und Lebensführung anzubieten.
Grundvoraussetzungen der WG
- die Teilnehmer können sich mit der angebotenen Wohnform identifizieren
- die Teilnehmer wollen zusammen in einer WG leben. Wir planen diesbezüglich im Vorfeld Unternehmungen zur Gruppenfindung, wie Ausflüge oder Wochenendaufenthalte in einer Jugendherberge.
- es finden zudem regelmäßig stattfindende Wohntreffs statt, in denen sich alle interessierten Menschen kennenlernen können.
- die gesetzlichen Vertreter stimmen den Rahmenbedingungen der Wohngemeinschaft zu
- über das zu bildende Team an Assistenten entscheiden die Teilnehmer sowie ihre gesetzlichen Vertreter
Eckpfeiler der Assistenz:
- die Hilfen richten sich nach den Bedarfen und Bedürfnissen der auf Unterstützung angewiesenen Personen und nicht nach ihren individuellen Defiziten
- die Qualität der Assistenz wird ausschließlich an ihrer Brauchbarkeit für die Entwicklung der Lebensstile der zu begleitenden Personen gemessen; an Gesundheit, Wohlbefinden und gesellschaftlicher Partizipation ( Teilhabe ).
- über die Passung und Brauchbarkeit der Assistenz bestimmen die zu begleitenden Menschen selbst oder Personen, die ihnen beratend zur Seite stehen
- die angebotenen Hilfen werden durch die Assistenten dokumentiert und regelmäßig mit allen Beteiligten evaluiert und bewertet.